Die Europameisterschaft Feldbogen der IFAA (International Field Archery Association) hat uns diesmal vom 24. – 30. Juli nach Sopron (Ungarn) geführt. Das Städtchen Sopron liegt auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees an der Grenze zu Österreich und war damit recht gut zu erreichen. Finn und Klaus Raabe vom BSV St. Leon-Rot haben sich auf den Weg gemacht, um an der EM teilzunehmen.
Das Turnier wurde am 24. Juli mit dem „Marsch der Nationen“ in der Soproner Innenstadt eingeläutet und vor dem Rathaus durch einen lokalen Abgeordneten sowie Vertreter der Stadt und des Verbandes eröffnet. Überraschender Weise stellten die deutschen Bogensportler dabei die größte Teilnehmernation.
Dienstag war der erste Schiesstag der Europameisterschaft, wie üblich begann das Turnier mit einer Feldrunde. Bereits beim Einschießen regnete es und aus der Ferne hörte man Donnergrollen. Nachdem alle Teilnehmer_innen an ihren Startscheiben waren, setzte genau zu Schiessbeginn Gewitter mit Starkregen ein. Nach nur wenigen Scheiben musste das Turnier, zum Leidwesen der Teilnehmenden, für diesen Tag abgebrochen werden. Alle Teilnehmer_innen waren pitschnass und mussten in ihren Quartieren Kleidung, Schuhe und Bogenequipment erst einmal trocknen, um am Mittwoch wieder antreten zu können.
Am 2. Tag stand dann, bei klarem Himmel und angenehmen 21 Grad, die Jagdrunde auf dem Programm. Die Schützen und Schützinnen genossen diesen Tag und konnten gute Schiessergebnisse abliefern. Alle 3 Parcours dieser Europameisterschaft führten größtenteils durch den umliegenden Wald, es gab nur wenige Scheiben auf offenem Gelände. Die jeweiligen Parcours waren anspruchsvoll gestellt und es gab sehr viele technisch schwierige bergauf und bergab Schüsse.
Am dritten Tag stand die beliebte Tierbildrunde auf dem Programm. Dabei wurden die Zielauflagen durch Tierbilder mit eingezeichneten Trefferzonen ersetzt. Finn setzte seine guten Leistungen vom Vortag fort und auch Klaus konnte an diesem Tag ein sehr gutes Ergebnis erzielen.
Am vierten Tag konnte dann endlich auch die Feldrunde durchgeführt werden. Petrus hatte an diesem Tag auch ein Einsehen mit den Schützen und Schützinnen und so konnten wir bei strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen den Parcours bewältigen. Wir konnten an die guten Leistungen der vorherigen Tage anknüpfen.
Der fünfte und letzte Wettkampftag war von wechselndem Wetter gekennzeichnet, denn am Nachmittag gab es noch einige heftige Regengüsse, so dass alle zum Abschluss des Turniers noch einmal nass wurden, bevor der Himmel gegen Abend wieder aufklarte.
Finn konnte auch am letzten Tag an seine guten Leistungen anknüpfen und lieferte eine solide Wertung ab. Bei Klaus machten sich die Anstrengungen der letzten Tage bemerkbar und so konnte er nicht an allen Zielen seine gewohnte Leistung abrufen. So verpasste er knapp sein selbst gestecktes Ziel.
Die Siegerehrung am nächsten Tag machte aber alle Anstrengungen vergessen.
Finn wurde als Europameister in der Kategorie Bowhunter Unlimited / Junge Erwachsene geehrt. Nachdem er bei den letzten beiden Europameisterschaften den 3. Platz (als Schüler 2017) bzw. den 2. Platz (als Jugendlicher 2019) konnte er dieses Jahr die Goldmedaille in Empfang nehmen.
Auch für Klaus war diese Europameisterschaft ein Riesenerfolg. Er konnte den dritten Platz in der Kategorie Freestyle Recurve / Junge Senioren erreichen.
Insgesamt hatten die ungarischen Ausrichter dieses Turnier sehr gut organisiert. Das Turniergelände war landschaftlich sehr schön, es war weitläufig und nahe eines Pferdehofs gelegen. Die Parcours waren sehr abwechslungsreich und mit anspruchsvollen Schüssen sehr fair für alle gestellt. Auch bei der Siegerehrung, bei der es sehr viel Applaus für die Veranstalter gab, konnte man die Begeisterung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen hören.
Für die beiden Bogenschützen aus St. Leon-Rot endete diese Europameisterschaft mit einem sehr großen Erfolg. Sie werden Ungarn in sehr guter Erinnerung behalten.